Stories
In den 1970er-Jahren trat das erste KEG aus Metall auf die Bühne der Getränkeverpackungen. Heute werden weltweit quasi alle Fassbiere in Edelstahl-KEGs abgefüllt. Mitverantwortlich für diesen Erfolg sind zahlreiche Erfindungen, wie Fitting und Steigrohr, und der Werkstoff Edelstahl. Die wichtigsten Vorteile liegen in der Langlebigkeit, industriellen Befüllung und hygienischen Reinigung. So kann die Qualität der Biere auch nach der Abfüllung gewährleistet werden. Die private Schlossbrauerei Maxlrain exportiert ihre Bierspezialitäten bevorzugt ressourcenschonend in gewichtsoptimierten ECO KEGs von SCHÄFER Container Systems. Entgegen dem aktuellen Trend im Bierexport, steigt der Exportanteil der oberbayerischen Brauerei Maxlrain kontinuierlich.
Auf dem globalen Markt für alkoholische Getränke stellt Bier das wichtigste Segment dar – sowohl hinsichtlich des Volumens als auch hinsichtlich der Umsatzerlöse. Im Vergleich zu anderen Segmenten im Markt für alkoholische Getränke ist dieses Segment bereits recht konzentriert, da die fünf größten Unternehmen etwa 60 % des weltweiten Gesamtvolumens ausmachen.
Dem Exportzuwachs mittelständischer Brauereien scheint das nicht zu schaden. Insbesondere traditionelle Brauereien, die auf Handwerkskunst und Premiumqualität setzen, können zweistellige Zuwachsraten per annum verzeichnen. Größtes Abnehmerland ist Italien mit einem Anteil von über einem Fünftel, gefolgt von China mit etwa einem Neuntel.
Insbesondere der Bierexport deutscher Brauereien außerhalb der Europäischen Union hat laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. „Vor allem der asiatische Markt hat für Deutschlands Brauer deutlich an Bedeutung gewonnen“, heißt es auch Seitens des Deutschen Brauer-Bundes.
Ziel der deutschen Bierbrauer ist es laut Deutschem Brauer-Bund, die Export-Marke von 20 Prozent zu durchbrechen. Damit würde bald jedes fünfte in Deutschland gebraute Bier im Ausland getrunken werden.
Ein Grund dafür ist das deutsche Reinheitsgebot. Man beschränke sich nach wie vor auf die Verwendung der vier natürlichen Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Dadurch ist die Produktion anspruchsvoller als in ausländischen Brauereien, die Qualität dafür stabil hoch.
„Wir verwenden ausschließlich bayerische Rohstoffe, die höchsten Qualitätsansprüchen entsprechen müssen. Deshalb beschreiten wir seit 2013 den Weg des kontrollierten Vertragsanbaus“, freut sich Josef Kronast, erster Braumeister und technischer Leiter der oberbayerischen Schlossbrauerei Maxlrain GmbH & Co. KG. Anonyme Einkäufe seien tabu. Gerste und Weizen und das daraus gewonnene Malz werden ausschließlich aus Bayern bezogen, unabhängig von den klimatischen Bedingungen im Anbaujahr, und nicht anonym von Anbaugebieten mit klimatisch günstigeren Bedingungen.
Dazu habe man Direktverträge mit heimischen Landwirten geschlossen, die spezielle, alte Braugerstensorten exklusiv für die Schlossbrauerei anbauen. Es gebe kein Anbaufeld, das Brauereibesitzer und Geschäftsführer Dr. Erich Prinz von Lobkowicz und Braumeister Josef Kronast nicht gemeinsam begutachtet hätten. Das Verhältnis zu den Zulieferern sei entsprechend eng und dauerhaft.
„Auch das macht gute Braukunst aus“, sagt Josef Kronast. Dies setze aber auch eben die Wahl der Felder nach Bodengüte, das Saatgut und das Timing der Aussaat sowie den richtigen Zeitpunkt der Ernte voraus. „Der verwendete Hopfen, der ein kühl-feuchtes Klima bevorzugt, kommt ausschließlich aus der Hallertau in Bayern, sogar in warmen, trockenen Jahren“, so Braumeister Kronast.
Ausschließlicher Hopfenpflanzer der Schlossbrauerei ist Toni Wittmann, eine Empfehlung der IGN Interessen Gemeinschaft Qualitätshopfen Niederlauterbach. Seit 2019 deckt Toni Wittmann den gesamten Hopfenbedarf von Maxlrain. Maxlrain habe quasi sein „eigenes“ Hopfenfeld, das bedeute kompletten Einblick in den Anbau, sogar über die Bodenbeschaffenheit und die Tröpfchenbewässerung sei man bei der Brauerei im Detail informiert.
Ein eigener Brunnen im Trinkwasserschutzgebiet versorgt die Brauerei mit Brau- und Trinkwasser. „Schließlich besteht Bier zu etwa 93 Prozent aus Wasser“, erklärt Josef Kronast, und sei deshalb für die Qualität und den guten Geschmack des Bieres ebenso von hoher Bedeutung.
So sind tatsächlich absolut alle Brauzutaten aus der bayerischen Heimat. Nur bei der Verpackung darf es etwas nicht-bayerisches sein. Die von Maxlrain für den Export präferierten ECO KEGs von SCHÄFER Container Systems kommen nämlich aus dem Siegerland in Südwestfalen. Dass bei der Auswahl der Gebinde und deren Zulieferer die gleiche Sorgfalt gilt, wie in allen Bereichen des Braubetriebes, ist kein Zufall: es ist dem Motto „Höchste Qualität“ geschuldet.
Bei Maxlrain werden nämlich nicht speziell haltbare Biersorten für den Export gebraut, sondern lediglich für den Export abgefüllt. Die Haltbarkeit der Exportware ist folglich von der Güte der Verpackung, also den KEGs, maßgeblich beeinflusst. Dass KEGs für Abfüllung präferiert werden, war aber nicht immer so. Die Edelstahl-Fässer mussten sich ihr Ansehen bei Getränkeherstellern erst erarbeiten. Peu à peu wurden sie verbessert, bis sie schließlich ihre heutige Popularität erreichten.
Erste Durchbrüche auf dem Weg zu dieser Beliebtheit waren unter anderem die industrielle Großfertigung des ersten KEGs mit Edelstahlblase und isolierendem Polyurethan-Mantel (PU-Mantel) 1978, der neue Sicherheitsstandard durch eine Sicherheitsberststelle 1985 sowie die FCKW-freie Herstellung des PU-Mantels im Jahr 1990. Seitdem setzt Maxlrain auf SCHÄFER Container Systems. Heute befinden sich PLUS und ECO KEGs im Fass-Pool der mittelständischen Brauerei. Viele KEGs der ersten Anschaffung seien noch heute in Gebrauch.
Vorteilhaft sind auch die zunehmenden Möglichkeiten des Brandings: KEGs bieten die unterschiedlichsten Optionen, um den Markenauftritt und den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Zum Beispiel diverse Beschriftungsverfahren und farbige Gestaltungselemente. Einige dieser Techniken sind bei traditionellen Holzfässern nicht möglich, etwa das Inmould-Labelling oder die elektrochemische Signatur der Edelstahlblasen mittels Elektrolytlösung und elektrischer Spannung.
Durch ihre Nachhaltigkeit steigt in jüngster Vergangenheit insbesondere die Beliebtheit von Edelstahl-Mehrweg-KEGs. Die KEGs werden im Mittel bei jährlichen vier Umläufen bis zu 30 Jahre eingesetzt. Durch die Mehrfachnutzung entsteht eine deutlich geringere CO2-Emmission, als bei der Neuproduktion von Einweg-Gebinden. Gleichzeitig sind sie zu 100 Prozent recyclingfähig. Bei 30-Liter-Fässern beispielsweise beträgt der errechnete Kostenbeitrag pro gezapftem Bier nur ein Zwanzigstel eines Kunststoff-KEGs, trotz der höheren Anschaffungskosten und der Kosten für den Rücktransport des Leergutes.
Für die Maxlrain-Kunden im europäischen Ausland ist das Leergut-Handling ohnehin „gelebte Praxis“, wie Braumeister Josef Kronast es nennt, das heißt effizient und unkompliziert. „Aufgrund der guten Kommunikation mit den Abnehmern kann im wöchentlichen Abfüllrhythmus über die üblichen Distributionswege das Vollgut an die Kunden versendet werden. Im Anschluss wird das Leergut über den Distributor gesammelt und in die bayerische Heimat zur Reinigung und Wiederbefüllung zurückgebracht“, erklärt Kronast das Best-Practice-Modell. Leerfahrten werden damit vermieden, die Supply Chain managt den rollierenden Austausch des KEG-Bestandes in der Brauerei – eine praxistaugliche Form von gelebter Ökologie und Ökonomie.
Mit diesem Hintergedanken, Ressourcen zu schonen und ein nachhaltigeres Produkt anbieten zu können, wurde von SCHÄFER Container Systems im Jahr 2000 durch geringeren Materialeinsatz ein bis zu 36 Prozent leichteres ECO KEG entwickelt. Es bietet bei Abfüllmengen von 5 bis 58 Litern zudem spezielle, seit einiger Zeit auch DIN-genormte, farbige Kopf- und Fußringe aus Polyprophylen (PP). Sie vermeiden durch einen Stoßdämpfer-Effekt zum einen Schäden am Fass und machen das ECO KEG stapelbar, auch mit anderen KEG-Typen. Zum anderen bieten die farbigen PP-Ringe individuelle Möglichkeiten des Brandings mittels Farbe.
Dadurch entstand nicht nur eine neue Produktfamilie, sondern einhergehend mit der Gewichtsreduzierung auch ein Logistikvorteil: In standardisierten 40-Fuß-Containern können so rund sechs Prozent mehr Vollgut-KEGs zugeladen werden – das senkt die Kosten.
Für Maxlrain ist die verbesserte Transportdichte der SCHÄFER ECO KEGs im Exportgeschäft nicht mehr wegzudenken. „Ein stetig steigender Anteil des Bieres geht in den Export – nach Südtirol, Mailand, Neapel, Triest, sogar nach Moskau und China, obwohl wir den Exportvertrieb nicht aktiv forcieren“, sagt Josef Kronast.
Das gesamte Exportgeschäft basiere bei Maxlrain auf Empfehlung und der konstant hohen Brauqualität. „Wir haben keine Vertriebler im Ausland. Trotzdem steigt unser Exportanteil jedes Jahr stetig“, verrät Braumeister Kronast. Auslöser dafür sei, dass die private Schlossbrauerei inzwischen zu den höchst prämierten Brauereien Deutschlands gehört. Zweimal – zuletzt 2016 – wurde man vom Bundesernährungsministerium als Deutschlands Brauerei des Jahres mit dem Bundesehrenpreis in Gold ausgezeichnet, dreimal in Silber und siebenmal in Bronze.
Tatsächlich erhält der Handwerksbetrieb Maxlrain seit 2008 mit verlässlicher Regelmäßigkeit den ministeriellen Bundesehrenpreis – 2019 zum 12. Mal in Folge. Keine andere Brauerei Deutschlands wurde damit öfter ausgezeichnet. Alle bei der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft DLG eingereichten Biere konnten außerdem in den letzten 12 Jahren die Kategorie Gold erreichen.
Dementsprechend sorgfältig wird auch im Vertrieb gearbeitet: „Ob ein potentieller Kunde zu uns passt und wir zu ihm, eruieren wir in gegenseitigen Besuchen, beim Kunden wie in der Brauerei. Oberstes Ziel ist, dass ein Bier von Maxlrain, das beispielsweise in Neapel gezapft wird, mit dem gleichen Genuss getrunken werden kann, wie in unserem Bräustüberl“, erklärt Josef Kronast, erster Braumeister und Technikleiter, die Philosophie des Familienunternehmers Dr. Erich Prinz von Lobkowicz: „Wenn die Chemie und die Umgebungsparameter passen, binden wir uns bevorzugt auf lange Sicht, gerne auf Jahrzehnte, mit unseren Abnehmern.“
Mehrzweck-KEGs sind aufgrund ihres praktischen Nutzens und den ökonomischen Vorteilen in Brauereien nicht mehr wegzudenken. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis von aus Edelstahl gefertigten KEGs ist anderen Verpackungsarten um ein Vielfaches überlegen. Ebenso können KEGs aus Edelstahl aufgrund ihrer langen Lebensdauer in Sachen Nachhaltigkeit punkten. Für den Bierexport erlauben gewichtsoptimierte Edelstahl-KEGs größere Ladevolumina, bei gleichbleibender Produkt- und Qualitätssicherheit. Diese Vorteile sind für mittelständische Handwerksbrauereien für den wirtschaftlichen Erfolg entscheidend.