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Zapfen will studiert sein!

KEG mit der Aufschrift 40 Jahre SCHÄFER KEGs

Wie die Technischen Universitäten in Berlin und München den Studiengang Brauerei- und Getränketechnologie gestalten

Weltweit führt Deutschland die Rangliste jener Länder, die die meisten, unterschiedlichen Biersorten brauen. Nicht umsonst sind deutsche Braumeister international anerkannt. Angehende Studierende, die ein Studium im Brauwesen abschließen und sich diese sehr guten Berufschancen zu eigen machen wollen, müssen sich damit nur zwischen Berlin und München entscheiden. Denn an den Technischen Universitäten dieser Städte wird der Studiengang Brauerei- und Getränketechnologie gelehrt.

An der TU Berlin existiert der Studiengang seit circa 1930. So wurde bereits an der königlich-preußischen Hochschule für Landwirtschaft eine entsprechende Forschung und Lehre betrieben. Diese wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in die neu gegründete TU Berlin integriert und gehört heute zur Fakultät III. Das Studienfach erfreut sich einer großen Beliebtheit. Jährlich erreichen 150 bis 300 Bewerbungen die Universität, davon erhalten regulär 20, in Ausnahmefällen maximal 30 Studierende einen Platz. Der ursprünglich als Diplom entwickelte Studiengang ist heute in Bachelor- und Masterstudiengänge unterteilt, dabei ist nach einem Bachelorabschluss der konsekutive Master garantiert.

In München, der Hauptstadt des Bundeslandes in dem Bier zum Grundnahrungsmittel gehört, gibt es den Studiengang indes seit 1865. Mit rund 500 Studierenden umfasst er ebenfalls die Studiengänge zum Bachelor-, Master- sowie auch einen Diplombraumeister-Studiengang, der sich ausschließlich auf das Bierbrauen konzentriert. In der Forschungsbrauerei des Wissenschaftszentrums Weihenstephan, einer Fakultät der TU München, werden pro Jahr rund 150 Sude à 700 Liter Bier hergestellt. Diese entstehen durch Versuche und in Studienpraktika und gehen zum Teil auch in den Verkauf. Natürlich ist die Menge trotz des breiten Portfolios limitiert, was es besonders beliebt macht.

Praktisch orientiert und umfassend aufgebaut

Je nach angestrebtem Abschluss und Standort dauert das Studium dabei zwischen sechs und sieben Semester. Auslandssemester sind nicht verpflichtend, jedoch ist mit bis zu 18 Monaten ein relativer hoher Praxisanteil veranschlagt. „Der Studiengang ist sehr praxisorientiert, sodass Anwendung und Theorie von Anfang an eng miteinander verknüpft sind. Unsere Studierenden müssen alle vor dem Studium Praxiserfahrung in einer Brauerei gesammelt haben. Diese wird dann im Rahmen des Studiums bei uns noch vertieft. Beim Diplombraumeister ist ein Praktikum von mindestens einem Jahr oder eine Lehre vorausgesetzt, beim Bachelor sind es sechs Wochen vor und weitere sechs während des Studiums – beim Master entsprechend zwölf und sechs Wochen“, erklärt Dr.-Ing. Johannes Tippmann, Leiter Forschungsbrauerei und Prüflaboratorium für Getränkeschankanlagen Weihenstephan.

Allgemein gehören an beiden Universitäten zu den wichtigsten Studieninhalten grundlegende Kenntnisse der Volkswirtschaft, Lebensmittelchemie, Mathematik, Biologie und Physik. Abhängig von der Fachrichtung wird das Studium um Fächer wie Betriebswirtschaftslehre oder Ernährungsphysiologie ergänzt. „Das Studium umfasst nicht nur die klassischen Ingenieurwissenschaftlichen Fächer, wie zum Beispiel Mathematik, Verfahrenstechnik, Thermodynamik oder Physik, sondern auch Chemie, Mikrobiologie und spezifische brauereitechnologische Grundlagen. Im Anschluss daran folgen verstärkt fachspezifischere Studien. Die Erfahrung hat dabei gezeigt, wie wichtig das praktische Handwerk für die Studierenden ist. In den nächsten Jahren werden wir deshalb schon in früheren Semestern dazu übergehen, das theoretische Wissen begleitend auch praktisch anzuwenden“, sagt Prof. Dr.-Ing. Frank-Jürgen Methner, Leiter Fachgebiet Brauwesen, der durch seine beinahe 20-jährige Tätigkeit als Leiter Technologie und Entwicklung sowie als Bereichsleiter Technologie und Qualitätswesen für die Bitburger Braugruppe selbst einen praktischen Background hat.

Gute Aussichten inklusive

Tippmann: „In fast jeder großen internationalen Brauerei arbeiten heute Absolventen aus Weihenstephan, in Deutschland zum Beispiel bei Krombacher und Veltins. Durch die Praktika öffnen sich für die meisten schon vor Studienende die Türen für den zukünftigen Arbeitsplatz. Gerade in der Zulieferindustrie sind unsere Studenten weltweit sehr stark gefragt. Allgemein sehen die Perspektiven der Absolventen dann sehr gut aus. Zum einen genießen deutsche Universitäten hinsichtlich ihrer Ausbildungstiefe weltweit zu Recht einen sehr guten Ruf. Zum anderen bieten sich den Absolventen durch den breiten Wissensstand, der während des Studiums vermittelt wird, verstärkt auch ausländische Firmen als attraktive Arbeitgeber an. „Die Studierenden erhalten tiefe Einblicke in den Brauprozess beziehungsweise die Produktion, ebenso in viele dazugehörende Randgebiete. Nach dem Bachelor absolvieren 80 - 90 Prozent den Master und arbeiten anschließend in der Industrie, ein geringerer Anteil promoviert. Am Ende arbeiten circa 30 Prozent tatsächlich in Brauereien, der Großteil geht in die Zulieferindustrie und ein schätzungsweise geringer Prozentsatz von zwei bis drei Prozent gründet eigene Unternehmen“, sagt Methner.

Die TU München ist gerade im Bereich der Förderung sehr aktiv. Beispielsweise mit einem eigenen Innovationswettbewerb Getränke und Lebensmittel (IGL), der jährlich stattfindet. Bei diesem Wettbewerb können die Studierenden selbstständig ein Produkt entwickeln. Über den gesamten Prozess werden sie von Partnern aus der Industrie und dem Lehrpersonal betreut, sodass das Produkt idealerweise bis zur Marktreife gebracht wird. In den letzten Jahren sind daraus einige bekannte Start-ups entstanden, wie zum Beispiel die aus der Höhle der Löwen bekannte Babo Beverages UG. „Zudem kooperieren wir auch direkt mit Brauereien, nehmen von diesen Forschungsaufträge an oder führen zum Beispiel Sensorik-Tests durch“, ergänzt Tippmann.

Dem Markt voraus

Dabei entstehen auch Trends. Einer geht in Richtung funktionaler Getränke. Das stark wachsende Bewusstsein für Gesundheit und Ernährung ist auch in der Brauindustrie zu spüren. So zum Beispiel verstärkt mit alkoholfreien Getränken. Methner: „In Zukunft wird es auch Lebensmittel und Getränke geben, die so designt sind, dass deren funktionelle Eigenschaften die Ernährung unterstützen und so auch den typischen Zivilisationskrankheiten entgegenwirken. Aber das ist in dieser Form noch Zukunftsmusik. Aktuell stellen wir aber den Trend fest, dass auch gerade jüngere Generationen nach ‚gesünderen‘, gegebenenfalls auch alkoholfreien Getränken oder Bieren mit speziellen Add-Ons verlangen. In dem Zusammenhang entwickeln wir aktuell für Start-up-Unternehmen weltweit zum Beispiel Proteinbiere, wie das ‚Joybräu‘, Gingerbeer, Kaffeenade oder das alkoholfreie ‚Nach dem Sport Bier‘, welches die Regeneration unterstützt und damit die sportliche Leistungsfähigkeit schneller zurückbringt.“

„Auch für uns ist das alkoholfreie Bier ein großer Forschungsbereich. Deswegen arbeiten wir seit einigen Jahren mit einer thermischen Entalkoholisierungsanlage und haben unter anderem ein alkoholfreies Stout entwickelt. In Sensorik-Tests konnten nur zwei von zwanzig Personen erkennen, dass es sich um ein alkoholfreies Bier handelt. In unserer Forschungsbrauerei entwickeln die Studierenden zudem in ihrem Praktikum kreative Mischgetränke, so zum Beispiel ein Tonic Water mit Chili, aber auch andere Limonaden und Säfte, die es in der Form oder Kombination bisher nicht gab. Mischgetränke und alkoholfreie Biere werden beliebter. Craft Beer bleibt jedoch ganz klar Trend. Außerdem unterscheiden sich die Brautrends in den einzelnen Ländern, da hier teilweise mit unterschiedlichen Rohstoffen gebraut wird. Die Grundstoffe geben dabei dem Bier die gewisse Note. Ein afrikanisches Bier kann somit für uns untypisch schmecken, wenn für den Brauprozess beispielsweise keine Gerste, sondern lokal angebautes Getreide verwendet wird“, erklärt Tippmann.


Kegs - so wichtig wie das Bier

Die Studierenden erlernen neben wissenschaftlichen auch alle handwerklichen Fähigkeiten, die für den Prozess der Getränkeherstellung notwendig sind. Ein wichtiger Aspekt ist dabei neben hohen Hygienestandards auch immer das Thema der Qualitätssicherung der Erzeugnisse. Um verstärkt Funktionalität in die Getränke zu bringen, bedarf es langfristiger Prozesse, bei denen sowohl das Lebensmittel- als auch das Getränkedesign eine Rolle spielen. Kegs haben sich als Mehrwegfässer speziell zum industriellen Befüllen und keimfreien Lagern von Getränken durchgesetzt und werden auch von den TUs genutzt.

Unterstützt werden sie von SCHÄFER Container Systems. Als Hersteller von Mehrweg-Behältersystemen für die Getränkeindustrie hat das Unternehmen ein hohes Interesse an der Forschung in diesem Bereich und stellt den Einrichtungen seit Jahren KEGs zur Verfügung. Die TU Berlin erhielt von SCHÄFER jüngst ECO KEGs als 50-Liter-Gebinde, die Forschungsbrauerei in München die 30-Liter-Variante. Das KEG besteht aus einer Edelstahl-Fassblase mit Kopf- und Fußring aus Polypropylen (PP). Die PP-Ringe werden mittels Sicherheits-Clip-Technik an der Blase fixiert, sind in vielen Farbvariationen erhältlich, stapelbar und können einfach ausgetauscht werden. Kopf und Fußringe wie auch der KEG-Korpus selbst lassen sich durch zahlreiche Präge-, Labeling- und Druckverfahren individuell branden, um die Marke der Getränkehersteller bestmöglich zu präsentieren. Hinzu kommt ein Stoßdämpfereffekt der Kopf- und Fußringe, welcher das Fass extrem robust gegen äußere Einwirkungen macht. Falltests aus 120 cm im 45-Grad-Winkel beweisen, dass Fasskörper und Fußringe unversehrt bleiben. Zusammen mit dem bis zu 36 Prozent geringeren Gewicht im Gegensatz zu Ganzstahlkegs bietet das ECO KEG Vorteile hinsichtlich Handling und Logistik.

Methner: „Ein Bier muss nicht nur schmecken, sondern auch appetitlich aussehen und am besten gesund sein. Dabei dürfen der Geschmack und die Inhaltstoffe, wie zum Beispiel der Eisengehalt, nicht durch die Sensorik in Mitleidenschaft gezogen werden. Geschmacks- und Farbkomponenten sind also genauso wichtig wie die Nährstoffe des Bieres. Dabei spielt auch die Verpackung eine extrem wichtige Rolle. Der Zustand des Bieres darf sich während des Transports und der Lagerung nicht verändern. Das stellt man nur mit der Auswahl geeigneten Verpackungsmitteln sicher.“

 

www.schaefer-container-systems.de

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Christina Fuss

Marketing